Reuth

Forchheim - Reuth

Die Ortschaft Reuth, heute der östliche Teil der Großen Kreisstadt Forchheim, ist in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts als Rodungssiedlung auf einer hochwassersicheren Terrasse entstanden und wird 1062 erstmals urkundlich genannt.

Reuth bleibt bis zum Übergang an Bayern 1802/03 im Besitz der Bischöfe von Bamberg. In deren Auftrag verwaltet seit dem 12. Jahrhundert ein sich nach dem Ort nennendes Ministerialengeschlecht die Ortschaft.

Im 14. Jahrhundert werden eine Burg und ein herrschaftlicher Hof erwähnt. Als Burgbesatzung finden sich zwei Türmer, ein Wächter, ein Torwärter und zwei adelige Burghüter. Außerdem lässt der Bischof ausgedehnte Weingärten, Äcker und Wiesen bewirtschaften.

Reuth hat sich in der Folgezeit sehr vergrößert. Vor allem am Hang werden neue Häuser und Scheunen errichtet. Dies hat zur Folge, dass man Reuth später als das „Fränkische Bethlehem“ bezeichnet. 1556 versucht eine Dorfordnung die Übervölkerung einzudämmen und untersagt Fremden den Kauf, ja sogar und das Anmieten von Gütern.

Ab 1602 veräußert der Fürstbischof nach und nach seinen direkten Besitz an die Untertanen. An Stelle der Burg stehen 1680 bereits zwei Bauernhäuser. Das bischöfliche Amt  sowie die Obere Cent (= Gerichtsbezirk) Reuth werden zu diesem Zeitpunkt schon längst von Forchheim aus verwaltet.

Mit Beginn der Industrialisierung Forchheims finden im 20. Jahrhundert viele Reuther Arbeit in diesem Wirtschaftszweig, vornehmlich in der Spinnerei und Weberei.

Der Zuzug von Heimatvertriebenen und die Nähe zu Forchheim sorgen für eine bis heute fortdauernde Siedlungstätigkeit. (Knö.)

 

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