Daten zur Geschichte von Schloss Kunreuth
von Dr. phil. Andreas Otto Weber
Kunreuth ist das einzige Wasserschloß in der fränkischen Schweiz. Die Lage im Tal erlaubte - im Gegensatz zu den Burgen auf Felsen oder Bergspornen - eine großzügige Bauweise und eine Einbeziehung der Ökonomiegebäude in die Ummauerung in Form einer Vorburg.
Das heutige äußere Gartentor des Schlosses steht an der Stelle des Eingangs der ehemaligen Vorburg. Sie war von einem Graben umgeben und mit einer Umfassungsmauer geschützt, die zum Teil noch steht. Ein Rest dieser Befestigung ist ein kleiner Rundturm an der rechten Ecke. Innerhalb der Vorburg standen früher Stadel, Pferdestall, Milchgewölbe, Ökonomiegebäude, Remise und Jägerhaus. Heute ist das Bild geprägt von einem Denkmal für Albrecht Dietrich Graf von und zu Egloffstein von 1791. An die Vorburg grenzt der Wassergraben (=innerer Schloßgraben) an. Den Zugang zum Wasserschloß versperrt die ehemalige Fronfeste (Gefängnis), heute Pförtnerhaus und ein Mauerzwinger. Vom Park aus ist der Südbau des Schlosses sichtbar, der bis zum ersten Stock zur ältesten Bauphase, vermutlich vor 1350, gehört. Dieser wurde nach 1552 um ein weiteres Stockwerk erhöht, wobei auch der Eckturm rund ummantelt wurde. 1611-1613 erfolgte der Bau des großen Westtrakts.